Unternehmen müssen Pensionsrückstellungen erhöhen

By 24. Juli 2018 Allgemein

 Newsletter vom 20.07.218

Unternehmen müssen Pensionsrückstellungen erhöhenKapitalabfindundPensionszusage.jpeg

Den aktuellen Richttafeln der Heubeck AG zufolge ist die Lebenserwartung weiter gestiegen, aber langsamer als bis 2005. Daher geht das Beratungsunternehmen von einem weniger gravierenden Rückstellungsbedarf aus. Die Sterblichkeit von Männern und Frauen sowie von Ost- und Westdeutschen nähert sich an.

Die Heubeck AG hat die Richttafeln RT 2018 G herausgegeben. Sie dienen der bilanziellen Bewertung von Pensionsverpflichtungen in Deutschland.

Grundlage sind nach Unternehmensangaben die Statistiken der Gesetzlichen Rentenversicherung sowie des Statistischen Bundesamtes und spiegeln die jüngsten Entwicklungen bei Sterblichkeits-, Invalidisierungs-, Verheiratungs- und Fluktuations-Wahrscheinlichkeiten wider.

Erstmals würden auch Forschungsergebnisse berücksichtigt, wonach Arbeitnehmer mit einem höheren Alterseinkommen auch eine höhere Lebenserwartung haben. Dies geschehe durch einen pauschalen Abschlag auf die beobachteten Sterblichkeiten.

Heubeck rechnet damit, dass das Bundesministerium der Finanzen (BMF) die neuen Rechengrundlagen für die steuerliche Bewertung von Pensionsverpflichtungen anerkennen und hierzu noch vor der nächsten Bilanzsaison ein entsprechendes BMF-Schreiben veröffentlichen wird.

Geringere Auswirkungen als bei der letzten Änderung:

Zu den Auswirkungen der neuen Richttafeln erklärte Dr. Richard Herrmann, Vorstand der Heubeck AG: „Insgesamt ist aber davon auszugehen, dass der Rückstellungsbedarf nicht so gravierend ausfallen wird wie bei der vorangegangenen Umstellung auf die Richttafeln RT 2005 G.“

Zwar steige die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland weiter an, das Tempo des Anstiegs habe aber kurzfristig nachgelassen.

Die Lebenserwartung im Alter 60 habe zwischen den Volkszählungen 1987 und 2011 für Männer im Durchschnitt jedes Jahr um knapp zwei Monate und für Frauen um gut zweieinhalb Monate zugenommen. Dagegen sei der Zuwachs in den vergangenen vier Jahren für beide Geschlechter einheitlich auf durchschnittlich weniger als einen Monat pro Jahr geschrumpft.

Ost und West nähern sich an:

Ein dauerhaftes Abschwächen des Trends wolle Hermann daraus nicht ableiten. Daher habe man den Trend nur vorübergehend abgesenkt. Hinzu komme, dass sich die fernere Lebenserwartung der Ostdeutschen gegenüber den Westdeutschen weiter annähert.

Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Männer aus den neuen Bundesländern sei nur noch etwas mehr als sieben Monate kürzer als für Männer aus den alten Bundesländern. Kurz nach der Wiedervereinigung habe der Abstand noch drei Jahre betragen. Bei den Frauen habe sich die fernere Lebenserwartung in Ost und West mittlerweile sogar nahezu vollständig angeglichen.

Aufgefallen ist Heubeck zudem, dass die Unterschiede in der Langlebigkeit zwischen den Geschlechtern geringer werden: Während 1987 Frauen im Alter von 60 die Männer um durchschnittlich 4,4 Jahre überlebten, seien es 2011 nur noch 3,7 Jahre gewesen.

Sie haben Fragen rund um das Thema betriebliche Altersversorgung?

Gern stehen wir Ihnen zur Verfügung.

Tel. 08142 – 58 7 60 Email: info@wbja.de